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In seinem Artikel hat Georg Häsler mit gewohnt scharfer Feder die neue Sicherheitsstrategie der Trump-Administration analysiert (NZZ 9.12.25) Gerade weil die Analyse so präzise ist, lohnt es sich jedoch, sie aus einer anderen Perspektive zu lesen: aus einer souverän schweizerischen Perspektive, die weder in Brüssel noch in Washington ihren Mittelpunkt hat. Häsler sieht in Trumps eine Abkehr von Europa und eine gefahrliche Annäherung an Putins Weltbild. Ich sehe darin etwas anderes: die konsequente Rückbesinnung eines Landes auf seine vitalen Interessen - etwas, das wir Schweizer seit Jahrhunderten praktizieren und das wir deshalb besser verstehen sollten als die meisten Kontinentaleuropäer. Trump verfolgt keinen Isolationismus, er ist Realist. Und dabei zumindest ehrlich. Dass Europa in dieser Strategie nur noch eine periphere Rolle spielt, sollte uns nicht empören, sondern aufwecken. Die Zeit, in der wir uns in den Windschatten der amerikanischen Supermacht stellen und gleichzeitig über ihre klagen konnten, ist endgültig vorbei. Trump zwingt uns - und das ist sein grösster Dienst an Europa - zur Eigenverantwortung. Genau hier liegt die Chance, die Trump uns schenkt. Indem er die Amerikaner zwingt, sich auf sich selbst zu besinnen, zwingt er auch uns dazu, dasselbe zu tun. Stephan Rietiker, Präsident Pro Schweiz, im Kommentar NZZ 12. Dezember 2025

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